Systematisches Großspenden-Fundraising zahlt sich aus. Die Höhe der Förderbeträge sowie die Anzahl hoher Spenden steigen, selbst Millionenspenden sind nicht mehr ungewöhnlich. Die Millionenzuwendungen an Institutionen wie TU München, ETH Zürich Foundation oder Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg sind keineswegs Zufallstreffer. Die Fäden für die Steuerung der Aktivitäten laufen bei Teams zusammen, die im Laufe der Jahre viel Know-how im Großspenden-Fundraising aufgebaut haben. Die Capital Campaign für den Bau des neuen Städel-Museum in Frankfurt/Main steht für den Nachweis des Funktionierens dieser Königsdisziplin des Major Donor Fundraisings auch bei uns.
Wie können Sie und Ihre Organisation die Potenziale für Großspenden aktivieren?
Eine wesentliche Voraussetzung ist der weitere Ausbau des Know-hows und der personellen Kapazitäten. Mit unseren folgenden fünf Empfehlungen wollen wir Sie ermutigen, sich dieser Thematik intensiver anzunehmen.
1. Aktives Großspenden-Fundraising sollte zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Fundraising-Instrumentariums werden.
Wesentliche Voraussetzungen sind dabei neben der ausreichenden personellen Ausstattung auch die Formulierung eines Fundraising-Zielbildes (Case for Support), in dem die Einzigartigkeit der Organisation überzeugend und allgemein verständlich herausgearbeitet werden sollte, und Förderprojekte, die auf Notwendigkeit des Großspenden-Fundraisings eingestellt sind.
2. Die persönliche(re) Betreuung von Großspender/innen ist ein wesentlicher Baustein für erfolgreiches Großspenden-Fundraising.
Viele Großspender/innen reagieren positiv auf den einfühlsamen Aufbau von persönlicheren Beziehungen zu ihnen und eine kontinuierliche Beziehungspflege, oft auch mit einer Erhöhung ihrer Spendenbeträge. Individuelle Informationen, auch was das Thema Verwaltungskosten angeht, und eine als angemessene empfundene Anerkennung und Würdigung der Spende zeigen ebenfalls Wirkung.
3. Es sollten aktive Schritte und Verfahren zur „Entdeckung“ von Großspender/innen installiert werden.
Möglichkeiten sind hierbei sowohl gezielte Analysen der eigener Förderdatenbank sowie die Enttabuisierung der Nutzen persönlicher Netzwerke. Ehrenamtliche Führungskräfte sollten eine aktive Rolle spielen.
4. Großspender/innen sollten gezielt(er) um höhere Spenden gebeten werden.
Der Einsatz von maßgeschneiderten Kultivierungsfahrplänen und Ansprachestrategien sollten eine Selbstverständlichkeit ein. Gut vorbereitete persönliche Spendenbitten sollten vermehrt eingesetzt werden. Besonders bei den „mittleren“ Großspender/innen kann aber auch der Einsatz von speziellen Großspender-Mailings Sinn machen. Auch attraktive und zugleich gut organisierte Großspender-Events können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Großspender/innen ihre besondere Bedeutung und Rolle für eine Organisation sehen.
5. Großspenden-Fundraising funktioniert am besten mit qualifizierten Großspenden-Fundraiser/innen.
Es gibt einen engen Zusammenhang mit personellem Input und finanziellen Output. Dies belegt die Praxis vieler Organisationen, die in den letzten Jahren in diesen Bereich investiert haben. Allerdings ist die personelle Ausstattung im Major Donor Fundraising in vielen Organisationen hierzulande unzureichend. Eine Vollzeit-Großspenden-Fundraiserin, die Beziehungen mit einzelnen Großspendern ganz individuell und persönlich pflegt, kann je nach Betreuungsintensität – so die US-Erfahrungen – zwischen 30 und 150 potenzielle Förderer zuständig sein.
Wollen Sie sich im Großspenden-Fundraising qualifizieren? Wir freuen uns auf Sie! Hier unsere nächsten Termine:
Tagesworkshop „Spenderrecherchen in der Praxis“ am 6. Oktober 2015 in Frankfurt a.M.
Weiterbildung „Großspenden-Fundraiser/in“ Kurs 5 – Start der mehrtägigen Qualifizierung am 28. Januar 2016