Vom 15. bis 17. Juni 2023 begingen Dr. Marita Haibach und Jan Uekermann mit einem Jubiläumsworkshop das 10-jährige Bestehen ihres Major Giving Institute und damit auch der Weiterbildung zum/zur Großspenden-Fundraiser:in. Ehrengast Matthias Daberstiel blickte in einem Vortrag auf die vergangenen Jahre zurück und gab einen Ausblick.
Wiesbaden. Mitte Juni feierten die beiden Gründer:innen des Major Giving Institute, Dr. Marita Haibach und Jan Uekermann, ihr 10-jähriges Jubiläum mit Absolvent:innen ihrer Ausbildung. Drei Tage lang drehte sich in Wiesbaden alles um das Thema Großspenden-Fundraising. Neben dem Netzwerken konnten Teilnehmende für sie relevante und spannende Themen in Kleingruppen besprechen. Daneben gab es Gastvorträge, u.a. auch von internationalen Fundraisern wie Tony Myers, der live aus Kanada zugeschaltet wurde.
Matthias Daberstiel war als Laudator geladen und freute sich, in einer Stunde durch die letzten 20 Jahre mit den Teilnehmenden zu reisen und sich die Entwicklung des Großspenden-Fundraisings in Deutschland anzuschauen. Dabei erinnerte er an seine erste Begegnung mit Marita Haibach im Jahre 1999 auf einem von ihr geleiteten Großspenden-Seminar in Planegg. Daberstiel erfuhr dort erstmals über die Wichtigkeit der Bereitschaft des Vorstandes, bei der Identifikation und Kultivierung mitzuwirken und der Bedeutung sowohl eines attraktiven Portfolios als auch qualifizierter Mitarbeiter:innen – damals und heute absolute Basics im Großspenden-Bereich. Von einem klaren Ansatz bzw. einem Konzept, um Großspender:innen zu gewinnen waren die allermeisten Organisationen zu jener Zeit jedoch weit entfernt. Daberstiel betonte, dass Dr. Marita Haibach selbst in ihrer Großspenden-Fundraising-Studie 2010 noch feststellen musste, dass die Personalausstattung im Großspendenbereich bei fast allen spendensammelnden Organisationen dürftig sei. Er fügte diesem Zitat hinzu, dass es besonders auch um das Halten der Großspendenfundraisenden in der Organisation geht, denn der Beziehungsarbeit mit den Spende:rinnen tun ständige Personalwechsel häufig nicht gut.
Ausgebildete Großspenden-Fundraiser:innen gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz dank Dr. Marita Haibach und Jan Uekermann heute – mit der mittlerweile 12. Runde des Kurses zum/zur Großspenden-Fundraiser:in – etwa 130 mehr als vor 10 Jahren. Matthias Daberstiel freute sich dabei über den Ansatz, den die Beiden auch mit ihren Fachbüchern verfolgen, nämlich: gute Ideen im Fundraising zu teilen und nicht für sich zu behalten. Teilnehmende der Ausbildung zum Großspenden-Fundraiser:In lernen in den Kursen, dafür zu sorgen, dass die Beziehung zum Spender bzw. zur Spenderin im Vordergrund steht. Dies umzusetzen bedeutet zu akzeptieren, dass es für große Spenden oftmals einen langen Atem braucht.
Matthias Daberstiel zeigte einige herausragende Beispiele der jüngsten Zeit, wie Organisationen in Deutschland diese Beziehungen pflegen und auf ein neues Level, den Bedürfnissen jüngerer Generationen angepasst, heben. Es gehe um ein Miteinander, um die Motivation der Spendenden, sagte er. Auch Fundraiser:innen sind in ihrer Haltung gewachsen und sehen sich heute viel weniger als Bittstellende, sondern als Gegenüber auf Augenhöhe, ergänzte der Laudator. „Major-Donor-Fundraising war gestern – Philanthropie-Beratung ist heute“, so Matthias Daberstiel.
Dadurch entstehen Beziehungen, die zu guten und ertragreichen Kooperationen führen. Dennoch fehlen auch heute noch Strategie und Taktik in vielen Organisationen und auch das Thema „Institutional Readiness für das Großspenden-Fundraising“ bleibt weiterhin auf dem Tisch. Da gilt es für Fundraiser:innen in der Beziehung zu den Vorgesetzten, genau wie in der Spenderbeziehung, ein NEIN als „Noch Ein Impuls Nötig“ zu sehen.