Seit der Einführung des Deutschland-Stipendiums nutzen hiesige Hochschulen im verbreiteten Maße die Chancen einer Förderung durch private Geldgeber und professionalisieren ihre Fundraising-Aktivitäten. Das Großspenden-Fundraising hat für den Hochschulbereich eine besondere Bedeutung. Gerade in der Aufbauzeit konzentrieren viele Institutionen ihre begrenzten personellen Ressourcen insbesondere auf die Einwerbung höherer Beträge. Die wachsenden Erfolge untermauern: Lehre und Forschung sind gerade für Major Donors attraktive Förderbereiche.
Capital Campaigns – Vorboten auch hierzulande
Allerdings hat das Zeitalter der Mega-Capital Campaigns in der hiesigen Hochschullandschaft bislang noch nicht Einzug gehalten. In den USA haben diese im Hochschul-Fundraising ihren festen Platz. Die Finanzziele, die US-Wissenschaftsinstitutionen mittels Capital Campaigns ansteuern und meist sogar übertreffen, belaufen sich mittlerweile vielerorts auf Milliardenbeträge. Auch im UK-Hochschulsektor fassen Capital Campaigns mehr und mehr Fuß. Doch die Vorboten von Capital Campaigns im Hochschulbereich zeigen sich auch bei uns – wenn auch bislang eher still und leise sowie noch nicht mit Finanzzielen im Megamillionen-Bereich. Die TU München führte im Jahr 2010 eine sehr erfolgreiche Universitätsstiftungs-Kampagne durch. Auf wachsenden Zuspruch und finanziellen Erfolg stoßen auch Fundraising-Kampagnen anlässlich von Universitätsjubiläen. Erfolgversprechend sind auch Fundraising-Kampagnen, die sich auf universitätseigene Gebäude fokussieren.
Die Zeit ist reif!
Gut geplante und gemanagte Capital Campaigns wirken identitätsstiftend, schaffen Fokussierung und Motivation für das Fundraising, bringen Spendenbeträge in oft erstaunlichen Größenordnungen zusammen. Potenziale auf der Fördererseite sind auch hierzulande vorhanden. Das Zeitalter der Mega-Kampagnen im Wissenschaftsbereich sollte bald eingeläutet werden!
Neue Impulse – profunde Informationen:
Fachtagung „Fundraising für Hochschulen“ in der Evangelischen Bad Boll
Eine hervorragende Gelegenheit für Hochschul-Fundraiser/innen und diejenigen, die mit diesem Bereich liebäugeln, sich zur Thematik Hochschul-Fundraising ausführlicher zu informieren und sich Impulse für die Praxis zu holen, bietet die Fachtagung „Fundraising für Hochschulen“, die vom 7. bis 9. März 2016 in der Evangelischen Bad Boll stattfindet. Das Programm bietet viele Highlights: Best Practice Beispiele aus Hochschulen sowie Einsichten von Hochschul-Förderern, darunter auch der Hochschul-Mäzen Dr. Manfred Lautenschläger. Auch das Thema Capital Campaign steht auf dem Tagungsprogramm: Nathalie Fontana berichtet über die globale Fundraising Kampagne der University of Oxford.
Kooperationspartner der Evangelischen Akademie Bad Boll sind die Hochschulrektorenkonferenz, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie alumni-clubs.net. Die Tagungsleitung erfolgt durch Dr. Irmgard Ehlers (Studienleiterin an der Evangelische Akademie Bad Boll), Brigitte Göbbels-Dreyling (Hochschulrektorenkonferenz Büro Berlin), Dr. Alexander Tiefenbacher (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft), Christian Kramberg (alumni club net) und Dr. Marita Haibach.
Einen längeren Beitrag von Dr. Marita Haibach zum Thema „Die Zeit ist reif! Capital Campaigns im Hochschulbereich“ finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Fundraiser Magazins (1/2016).