Die persönliche Spendenbitte gehört zu den vielleicht aufregendsten Momenten im Leben eines Großspenden-Fundraisers bzw. einer Großspenden-Fundraiserin. Obwohl sie in der gesamten Arbeit erfolgreichen Großspenden-Fundraisings zeitlich gesehen nur einen sehr kleinen Anteil einnimmt, kommt der Spendenbitte immer wieder große Aufmerksamkeit zu.
Einen wichtigen Moment innerhalb der Spendenbitte bringen amerikanische Kollegen wie folgt auf den Punkt: Ask – and shut up. Nun könnte wieder einmal der Einspruch kommen, das sei halt so in Amerika aber hierzulande funktioniert es eben anders. Nein. Hierzulande. Funktioniert es. Genau so.
Alle Fragen geklärt? Dann ist es Zeit für die Spendenbitte.
Bevor die Spendenbitte ausgesprochen wird sollte nachgefragt werden, ob alle Unklarheiten bezüglich des Projektes/einer möglichen Unterstützung geklärt sind. Antwortet die potenzielle Spenderin mit „Ja” ist klar: es kann nur noch eine Frage geben. Die Spendenbitte.
Könnten Sie mit 100.000 Euro helfen?
Auf die Spendenbitte oder welche Frage auch immer – und das lernen wir seit Kindertagen – erfolgt eine Antwort und diese warten wir ab. Vor lauter Aufregung (das Projekt und dessen Finanzierung ist so wichtig!) tappen Großspenden-Fundraisende allerdings in eine kleine Falle: sie wiederholen noch einmal warum das Projekt so wichtig ist u.s.w. Doch zum Zeitpunkt der Spendenbitte sollte alles gesagt und alle Fragen geklärt sein. Dann gibt es nur noch diese eine Frage nach der Unterstützung und eine Antwort darauf beziehungsweise drei mögliche Antworten: Ja, Nein oder Vielleicht. Solange eines dieser „Signalwörter” nicht gefallen ist, sind Großspenden-Fundraisende gut beraten, einfach mal nichts zu sagen. Die Ruhe und das Schweigen zu ertragen, Rückfragen und Ausschweifungen der potenziellen Spenderin einfach mal stehen zu lassen und auf eine Antwort auf die gestellte Frage zu warten.
Auf das „Ja”, „Nein” oder „Vielleicht” warten
Im Leben einer Großspenden-Fundraiserin oder eines Großspenden-Fundraisers sind das vielleicht mit die schwierigsten Sekunden (die sich schnell mal wie Minuten anfühlen können). Daher ist es ratsam, sich schon vorab zu überlegen, was Mann/Frau in dieser Zeit tun möchte (eine befreundete Großspenden-Fundraiserin nahm sich für diese Zeit immer vor zu beten).
Das Aushalten der Schweige-Sekunden wird belohnt werden! Denn es wird eine Antwort kommen die da lautet: Ja, Nein oder Vielleicht. Wie auch immer die Antwort ausfallen wird: ein wichtiger Schritt in der Beziehungsgestaltung mit der potenziellen Großspenderin ist erfolgt. Der nächste (Großspender und Schritt) wird kommen.
Viel Erfolg!